Eine Nacht auf dem Pilatus

Hoch über dem Vierwaldstättersee (Schweiz) erhebt sich der 2132 Meter hohe Pilatus. Durch seine steile Flanken und die Nähe zu Luzern und natürlich der beiden Bahnen, die auf den Gipfel führen, ist der Pilatus ein sehr beliebter Aussichtsgipfel. Von Alpnachstad führt die steilste Zahnradbahn der Welt auf den Gipfel – diese ist allerdings nur in den Sommermonaten geöffnet. Ganzjährig ist die Seilbahn ab Kriens im Betrieb.

Pilatus Sonnenuntergang

Im Herbst bzw. im frühen Winter liegt über dem Vierwaldstättersee oft Nebel, wie ich es hier vom Bodensee kenne. Gerade für Nachtaufnahmen mit Sternenhimmel mag ich solche Stimmungen besonders gerne. Am Säntis, am Pfänder oder am Hohen Kasten konnte ich solche Nächte schon einige Male erleben. Da wir gerade Anfang Dezember wieder eine solche Wetterlage hatten, bei der es unten im Tal oft etwas kälter ist als oben auf den Gipfeln, plante ich relativ spontan eine Nacht auf dem Pilatus mit meinem Fotokollegen Manfred.

Da die Wetterlage stabil und trocken war, verzichteten wir auf ein Zelt – Isomatte und Schlafsack sollten reichen. Trotzdem brachte mein Rucksack dann 18 Kilogramm auf die Waage. Stativ, Schlafsack, Isomatte, einige Objektive, astronomische Nachführung, etwas zu Essen und zu Trinken und nicht zu vergessen: Warme Kleidung. Da ich am Samstagvormittag auch noch einen Besprechungstermin hatte, war die Zeit knapp und wir nützten bequem die Seilbahn von Kriens.

Pilatus Sternenhimmel
Sternenhimmel Richtung Luzern mit Sternschnuppe

Auch Temperaturen über Null Grad können unangenehm sein, wenn ein Wind geht. So überbrückten wir die Zeit auf dem Gipfel bis zum Sonnenuntergang erst einmal bei einem Kaffee. Leider hatte es ausgerechnet an diesem Wochenende nicht so viel Nebel über dem Vierwaldstättersee, wie die Tage zuvor. Ständig hatte ich die Tage zuvor die Webcam im Blick. Trotzdem konnten wir einige schöne Aufnahmen zum Sonnenuntergang machen und warteten nun auf die Nacht. Vom Gipfel gelang mir dann gleich eine Aufnahme mit Sternschnuppe – die Geminiden, ein Sternschnuppenschauer im Dezember, kündigten sich bereits an.Pilatus SternenhimmelNach einige Aufnahmen ging es 300 Höhenmeter hinab. Ich versprach mir von der anderen Position Aufnahmen aus anderer Perspektive. Dort biwakierten wir dann auch. Ausgerechnet an diesem Wochenende war ich wieder einmal von einer Erkältung geplagt. So war an Schlafen sowieso wenig zu denken – ständig lief die Nase. Gegen 3 Uhr Morgens entschloss ich mich deshalb aufzustehen. Machte noch ein paar Aufnahmen vom Biwakplatz und dann stiegen wir mühsam die 300 Höhenmeter wieder hinauf.

Pilatus Sonnenaufgang

Oben am Pilatus-Gipfel war dann warten auf den Sonnenaufgang angesagt. Inzwischen war der Wind sehr böig und unangenehm. Ein Wolkenstreifen hatte sich am Horizont gebildet und meine Vorfreude auf besondere Farben war besonders groß. Ein wolkenloser Himmel ist oft langweilig. Richtige Drama-Stimmungen gibt es nur mit Wolken. Und so war es dann auch. Die Farben wechselten ständig und trotz dem geringen Nebel über dem Vierwaldstättersee konnte ich einige tolle Aufnahmen machen.

Nach dem Sonnenaufgang wollte ich jedoch nur noch eins: Zurück in die Wärme… Auch wenn es wieder einmal mit einigen Anstrengungen verbunden war, vor allem mit dem Handicap der starken Erkältung, hatte es sich wieder einmal gelohnt.

4 Gedanken zu „Eine Nacht auf dem Pilatus“

  1. Hallo Thomas,

    ein sehr schöner Bericht, das muss trotz Erkältung ein tolles Erlebnis gewesen sein. Ganz besonders gut gefällt mir das Foto mit dem Sonnenaufgang.

    Tolle HP mit informativen Berichten, gefällt mir.

    Viele Grüße, Christiane

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  2. Hallo 🙂

    Ein super Beitrag und tolle Fotos 🙂

    Ich würde gerne auf den Pilatus wandern und auf dem Gipfel Zelten im August und es nimmt mich sehr wunder wo ihr biwakiert habt?

    Liebe Grüsse
    Danai

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    • Hallo Danai, auf dem Gipfel selbst ist es eher schwieri – auch vom Gelände. Schaue mal auf https://map.geo.admin.ch (topografische Karte Schweiz) – du kannst nach Pilatus suchen. Wir sind etwas Richtung Südwesten zu Chilchsteine abgestiegen und am nächsten Morgen vor dem Sonnenaufgang wieder aufgestiegen.

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