Sternenbilder aufpeppen – Star Spikes Pro 4

Lang, lang ist es her, dass ich einen Blog-Beitrag verfasst habe… Das hat verschiedene Gründe – aber ich denke das ist vielleicht ein eigener Blog-Beitrag.

Auch wenn ich schon sehr, sehr lange – gefühlt eine Ewigkeit – nicht mehr unterwegs war, um einen meiner Lieblingsthemen („Landschaft mit Sternenhimmel“) nachzugehen, verfolge ich natürlich weiter diverse Facebook-Gruppen wie „Landscape-Photographie„, „Professional Photographers“ oder die Gruppe „Nachthimmel & Widelfield Sternen Fotografie„. Für den Fall, dass ihr euch dafür interessiert, habe ich die Gruppen jeweils verlinkt.

In einer dieser Gruppen bin ich die Tage auf ein Foto aufmerksam geworden, das einige Kommentare auslöste. Es waren Kommentare wie „Fake“, „KI“, „not real…“ usw. Leider finde ich das Foto auf Facebook gerade nicht mehr. Ist aber auch egal…

Gerade heute in der Zeit, wo KI sich rasant entwickelt und immer mehr in der Bildbearbeitung Einfluss nimmt, auch (Hobby-) Fotografen dieser zunehmende Einfluss bewusst wird, wird dann natürlich recht schnell der Verdacht geäußert, dass das Foto ein „Fake“ ist – mit Hilfsmitteln der KI generiert wurde. In dem konkreten Fall wies der Fotograf mit unbearbeiteten RAW-Ausschnitten  und Erklärungen nach, dass die Aufnahme „echt“ ist. Er hatte nur ein Plugin, einen Filter in Photoshop zur Bearbeitung genutzt. Netterweise nannte er dann in einem Kommentar auch den Filter: Star Spikes Pro.

Da mich das Thema ja grundsätzlich interessiert habe ich dann danach gesucht und es gefunden. Es wundert mich selbst, dass ich nicht früher darüber gestolpert bin. Liegt aber vielleicht auch daran, dass dieses Plugin bzw. dieser Filter in den Gruppen „Landschaft mit Sternenhimmel“ eher nicht so bekannt ist. Wenn man über Google danach sucht, kommt man in deutschsprachigen Foren eher in die Gruppen, die sich mit „Deep Sky Fotografie“, also den „Nahaufnahmen“ von Sternen oder Sternenbildern beschäftigen. In diesen Gruppen geht es u.a. oft darum, den Fotos „Strahlen“, also das was man von Blendensternen kennt, hinzuzufügen. Und da wird eben häufig auch Star Spikes Pro genannt.

Als ich begann mich intensiver mit dem Thema „Landschaft mit Sternenhimmel“ zu beschäftigen, war für mich eine Frage „wie kann ich die Sterne etwas mehr hervorheben?“. Wenn ich „normal“ fotografierte, waren viele Sterne nur winzig kleine Lichtpunkte. Es war nicht das was ich fühlte, wenn ich den Sternenhimmel mit meinen Augen sah.

Irgendwie, irgendwo, irgendwann kam ich auf den Tipp, einen Weichzeichner-Filter, für die Aufnahme der Sterne, zu verwenden. Und ich fand dann auch einen Weichzeichnungsfilter, der genau zu dem passte was ich mir vorstellte. Mit den Ergebnissen war (bin) ich relativ zufrieden. Aber nun hatte mich dieses Plugin für Adobe Photoshop doch etwas angefixt und ich musste mir das einmal ansehen.

Das Schöne bei diesem Plugin ist, dass man es erst einmal 15 Tage kostenlos testen kann. Also war es recht schnell heruntergeladen und installiert. Zur Installation: Man beachte den Text des Installers: Es dauerte selbst bei meinem (ich meine) schnellen Rechner etwa zwei Minuten, bis der Fortschrittsbalken tatsächlich einmal etwas anzeigt. Also nicht beunruhigt sein und die Installation abbrechen – das wird schon…

Nach der Installation suchte ich mir eine meiner letzten Aufnahmen zum Thema „Landschaft mit Sternenhimmel“. Das war in der Schweiz, ich meine am Sustenpass in der Schweiz. Wenn ich ein Foto in Lightroom, mit Fitswork, Sequator und dann mit Photoshop bearbeitet habe, dann speicher ich das Ergebnis auch immer als TIFF in hoher Auflösung. Falls ich dann später doch noch einmal etwas nacharbeiten möchte, habe ich ein hochauflösendes Ausgangsbild. Das hatte ich in dem Fall verwendet.

Um gleich eine Irritation zu vermeiden – nach der Installation findet man „Star Spikes Pro“ in Adobe Photoshop nicht unter „Plugins“ (auch wenn es sich Plugin nennt) sondern unter den Filtern.

Ich würde euch empfehlen, die Hintergrundebene zu kopieren und dann auf der kopierten Ebene den Filter anzuwenden. So könnt ihr besser prüfen und vergleichen.

Wenn man zum ersten Mal den Filter aufruft, bzw. wenn man keine Lizenz gekauft hat, öffnet sich ein Popup in welchem man die Lizenz und ein Passwort eingeben soll. Wer das Plugin erst einmal testen möchte, klickt (wie ich) rechts unten erst einmal auf die Schaltfläche „Continiue without activation“.  Keine Sorge – im Gegensatz zu anderen Plugins oder Filtern kann dieses in der Testphase komplett genutzt werden, ohne das ein Wasserzeichen generiert wird.

Es öffnet sich dann ein neues Fenster mit der Meldung „Location Stars in Image“ – bedeutet, das Plugin versucht nun die Sterne zu identifizieren um darauf die folgenden Einstellungen anzuwenden. Das dauert ein paar Sekunden. An dieser Stelle mein erster (und bisher einziger) Kritikpunkt: Es gibt keine Möglichkeit dieses Fenster schnell im Vollbildmodus anzuzeigen, wie man es sonst in Windows kennt. Achja, an der Stelle noch eine Ergänzung: Das Plugin gibt es nur für Windows – nicht für die Apfelwelt.
Zum Vergrößern des Fensters müsst ihr rechts unten das Fenster größer ziehen.

Ich versuche einen schnellen und kurzen Überblick zu den Einstellungen zu geben. Leider gibt es offensichtlich keine deutsche Übersetzung, weshalb alle Einstellungen und Schaltflächen in Englisch erscheinen. Aber das ist nicht so tragisch…

Ich gehe die wesentlichen Regler auf der rechten Seite von oben nach unten durch:

Quantity In Deutsch würde ich es wahrscheinlich als „Schwellwert“ übersetzen. Mit diesem Regler steuert man welche Sterne überhaupt behandelt werden. Abhängig von der Größe / Helligkeit der Sterne auf dem Original. Je weiter man den Regler nach rechts schiebt, um so mehr werden auch schwächer leuchtende Sterne behandelt.

Intensity Sollte soweit klar sein – bezieht sich auf alle nachfolgenden Effekte – also wie stark die Effekte angewendet werden

Length Jetzt kommen wir zu den Strahlen. Also das, was ich oben angesprochen hatte. Star Spikes Pro erzeugt eben dann bei den Sternen diese Strahlen wie man sie sonst von Blendensternen kennt. Hier kann die Länge der Strahlen eingestellt werden.

Angel Winkel. Ausprobieren ob einem 90 Grad oder 45 Grad besser gefallen – das wären die üblichen Winkel der Strahlen.

Number of points Anzahl der Strahlen – im Standard 4

Spike Sharpeness Schärfe der Strahlen

Spike Spread Breite der Strahlen

Den darutner liegenden Teil lasse ich jetzt hier aus. Da geht es um Farben und Feineinstellungen. Es gibt auch eine Dokumentation auf der Seite, auf der das Plugin verfügbar ist.

Die „Werkzeuge“ in der linken Leiste habe ich getestet würde ich aber nicht anwenden. Beispiel „Show“. Mit dieser Funktion kann ein Stern ausgewählt werden der z.B. durch den Schwellwert (Intensity) nicht in der Auswahl wäre. Dieser erscheint dann unnatürlich hell im Vergleich zu den anderen Sternen. Das Gegenteil dazu wäre die Funktion „Hide“ (Verbergen).

Falls ihr dann Einstellung habt, von denen ihr meint das sind die Einstellungen, die euch als Standard gefallen, könnt ihr diese als initiale Einstellungen (Save as Initial Settings) oder als ein Preset (Save Seetings As…) speichern.

Fazit: Star Spikes Pro 4 ist ein Plugin / Filter welches ich gerne schon früher entdeckt hätte. Man muss es ja nicht übertreiben. Aber das peppt die Sternenbilder schon noch einmal auf. Mit den Reglern lässt es sich fein steuern. Der Preis von rund 37 USD (34 Euro) scheint für mich o.k.

 

 

Bei dieser Aufnahme habe ich die Lichtquelle unten in Bildmitte nicht maskiert. Bei den Bildern darüber habe ich den Vordergrund jeweils maskiert damit der Filter nur auf die Sterne angewendet wird.

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