Test NiSi Starter-Kit

Die Vorgeschichte hatte ich bereits erzählt – aber für die, die diesen Blog-Beitrag direkt anklicken eine kurze Zusammenfassung: Jahrelang hatte ich (nach Pentax) mit Canon fotografiert. Im Ultraweitwinkel-Bereich zuletzt mit dem Tamron 15 – 30mm, f2.8. Wie das Nikon 14 – 28mm oder das Sigma 14 – 24mm braucht es hier einen speziellen Filterhalter und 150mm Filter. Das liegt auch konstruktionsbedingt an den DSLR Kameras (also die mit Spiegel).

Ich bin gerade dabei auf spiegellos zu wechseln und hier habe ich mich für Sony entschieden. Konkret zuerst für die Sony A9 (wahrscheinlich später ergänzend die Sony A7). Bei den spiegellosen Kameras können Ultraweitwinkel-Objektive konstruiert werden, die auch bei 15mm Brennweite und Lichtstärke f2.8 mit 82mm Filterdurchmesser funktionieren. Das liegt daran, dass das Auflagenmaß geringer ist – also das Objektiv grundsätzlich näher am Sensor ist.

Mit dem Tamron 15 – 30mm hatte ich meine 100mm Filter fast komplett verkauft bzw. verschenkt und hatte auf das 150mm Filtersystem gewechselt. Das bedeutet jedoch auch mehr Gewicht, mehr Volumen und oft auch höhere Preise. Nun, mit dem Wechsel zu Sony gehe ich wieder zurück auf 100mm Filter.

Ich habe zwar noch den alten LEE-Filterhalter, doch irgendwie wollte ich mir auch etwas neues ansehen – ein System, das auch gleich den Polfilter im Steckfilterhalter aufnimmt. Solche Systeme gibt es mittlerweile von Lee, Haida oder auch NiSi. Vom Lee ND 3.0 war ich recht enttäuscht. der war mir zu blaustichig. Haida war ganz gut. Aber da ich ja auch experimentierfreudig bin und von NiSi schon gutes gelesen hatte, entschied ich mich für NiSi.

Die Filter sind nicht gerade billig. Aber meine Erfahrungen aus meinen Anfängen mit ND Filtern zeigt auch: Wer billig kauft, kauft oft doppelt. Ich hatte zuerst überlegt, mir einzelne Filter zu kaufen. Zwei ND Filter sind das Minimum: Ein ND 3.0 Filter und ein ND 1.8 Filter. Zwei Verlaufsfilter sind in der Regel auch das Minimum: Einen Softedge und einen Hardedge (wobei man hier noch unterschiedliche ND Stärken überlegen kann). Doch dann entschied ich mich für das NiSi 100mm Starterkit.

Das NiSi Starterkit

Das NiSi Starterkit beinhaltet:

  • 1 ND 3.0 Filter
  • 1 ND 1.8 Filter
  • 1 GND 0.9 Softedge
  • 1 Polfilter
  • 1 Filterhalter
  • 1 Box für Filter
  • Reinigungsset

Also eigentlich alles dabei, was man als Natur-/Landschaftsfotograf an Filtern benötigt und das inkl. Filterhalter. So nahm ich dann doch wieder Abstand von der Idee, einzelne Filter zu kaufen und entschied mich für das Starter-Kit.

Letztendlich wäre es auch wieder eine halbe Lösung gewesen, da mein älterer LEE-Filterhalter einen Polfilter max. als Steckfilter erlaubt hätte. Das hatte ich schon beim 150mm System als Kompromiss-Lösung erkannt. Einen Polfilter muss man exakt „eindrehen“, um die optimale Wirkung zu erzielen. Als Ergänzung kaufte ich dann noch einen 0.6 Verlaufsfilter als Medium Edge.

Natürlich war ich gespannt auf die Tests. Das wichtigste für jeden Graufilter und Grauverlaufsfilter ist, dass er farbneutral ist. Ich erinnere mich ungern an meine Anfänge mit Steckfiltern und dort mit Hightech. Jedes Bild hatte einen grausamen Magentastich. Und ich widerspreche der Aussage, dass man einen Farbstich einfach über den Weißabgleich korrigieren könnte. Das funktioniert nicht.

Leider waren die Wetterbedingungen die letzten Wochen nicht so ideal, um die Filter zu testen. In den Bergen und auch im Schwarzwald liegen noch Schneereste. Da ist es mit den Wasserfällen eher nicht so toll. Hier am Bodensee war es entweder vollkommen bewölkt oder es war einfach strahlend blauer Himmel (ohne eine Wolke). Aber ich fand dann doch noch ein paar Gelegenheiten, die Filter zu testen.

Der Filterhalter selbst macht einen sehr wertigen Eindruck. Ich kenne jetzt nicht das neue System von LEE oder Haida, wo der Polfilter drehbar direkt im Filterhalter verwendbar ist. Das System von NiSi gefällt mir recht gut. Es gibt am Filterhalter mehrere kleine Rändelräder, über die der Polfilter dann eingedreht werden kann. Der Polfilter ist extrem schmal, aber das muss hier so sein.

Die ND Filter und der Verlaufsfilter sind aus Schott-Glas. In meiner Steckfilter-Übersicht hatte ich etwas über die verschiedenen Materialien geschrieben. Der Nachteil von Schott-Glas ist, dass es recht bruchempflindlich ist. Mir ist im Valle Verzasca mal ein Filter von Haida aus 1 Meter Höhe heruntergefallen, da bleiben nur noch Splitter übrig. Der Vorteil von mineralischem Glas ist die Kratzfestigkeit. Bei Steckfiltern aus CR39 bzw. Resin ist die Gefahr sich Kratzer einzufangen eben höher. Ich persönlich habe auch das Gefühl, dass Filter aus Resin bzw. CR39 stärker vignettieren. Aber ein Leser des oben verlinkten Blogs erklärte, dass das physikalisch betrachtet nicht so wäre.

Die NiSi Filter haben zusätzlich eine Nano-Beschichtung. Durch diese sollen sie Wasser besser abweisen und besser zu reinigen sein. In Bezug auf Farbneutralität kann ich jetzt nicht meckern. Da sind die Filter erste Sahne. Bei dem Wasserfall im Schwarzwald hatte ich auch sehr viel Gischt. Ich hatte schon das Gefühl, dass die Wassertropfen gut abperlten. Trotzdem muss man in einer solchen Situation natürlich versuchen, den Filter trocken zu halten. Ein Wisch mit dem Reinigungstuch hat das Problem jedoch gelöst. Bei der Aufnahme vom Leuchtturm am Hafen von Lindau nützte ich den 0.9 GND, um den Vordergrund etwas zu erhalten. Der Dynamikumfang ist hier schon extrem und ein gutes Beispiel für den sinnvollen Einsatz eines Verlaufsfilters.

Beim Titelbild nützte ich den ND 1.8, den Grauverlaufsfilter ND 0.9 Softededge und den Polfilter.

Fazit

Alles in allem kann ich eine klare Empfehlung für die NiSi Filter und insbesondere für das Starter-Kit abgegeben. Mit diesen Filtern und dem Halter werde ich jetzt erst einmal arbeiten.

 

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2 Gedanken zu „Test NiSi Starter-Kit“

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