Weißt du wieviel Sternlein stehen….

Tjacka – wieder war es mal so weit, dass ich so ein Gefühl hatte, mit jeder Menge Glück auf dem Sensor nach Hause zu kommen. Eine etwas anstrengende Nacht lag hinter mir… Was soll’s – Wochenende! Da kann man das Schlafdefizit etwas ausgleichen.

Die Tage hatte ich schon etwas den Wetterbericht verfolgt. Vorausgegangen war eine kurze Weile davor „ein Griff ins Klo“… Ein „Ausflug“ an den Vierwaldstättersee, der überhaupt null-komma-null Ergebnis brachte. Ohje – solche Erlebnisse muss man einfach aus dem Lang- und Kurzzeitgedächtnis streichen. Aber so ist es eben.

O.k. zurück zum Punkt. Wie gesagt hatte ich den Wetterbericht schon im Blick und dachte mir, dass das Richtung Wochenende etwas für Sternenbilder werden könnte. Leermond – also kein Mond. Bringt einen tollen Sternenhimmel – Landschaft ist dann eher schwierig. Aber wie heißt es so schön: „einen Tod muss man sterben…“.

Dummerweise hatte ich am Freitag noch eine Geschäftsreise. Ich hatte ja schon die Idee im Kopf, mit der Seilbahn auf einen Gipfel zu fahren, um dort zu biwakieren. Also die Idee löste sich im Laufe des Freitags kontinuierlich in Luft aus. Aber „verdammt noch einmal“ – ich wollte was machen. Diesen wolkenfreien Himmel, die Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt nützen.

Chapf Aussichtspunkt
Chapf Aussichtspunkt – Blick über den Walensee

Die Tage zuvor war ich schon mit meinem Bekannten im Kontakt. Allerdings hatte er im Moment leichte gesundheitliche Probleme. Auf dem Weg nach Hause telefonierten wir kurz. Ich wollte definitiv in die Berge. Am Bodensee bildete sich die Zeit immer im Laufe der Nacht ein leichter Dunst, der viel vom Sternenhimmel schluckte. Da dies für ihn nicht möglich war, musste ich wohl alleine los ziehen.

Also war die Überlegung wohin… Mit dem gleichen Bekannten war ich schon einmal am Walensee. Dort gibt es weit oberhalb einen Aussichtspunkt – „Chapf“. Unglaublich exponiert. Darunter befindet sich der höchste Wasserfall der Schweiz – mehr als 300 Meter hoch… Bei unserem letzten Besuch hatten wir kein Glück mit dem Sternenhimmel. Es hatte zwar Sterne, aber ich war ziemlich unzufrieden mit dem Ergebnis. Ich schob es auf die Lichtverschmutzung, ausgehend von den Orten am Walensee. Tatsächlich war es aber wohl hauptsächlich das Mondlicht, was hier störte. Denn man fotografiert primär nach Süden – und das ist die Bahn des Mondes…

Chapf Aussichtspunkt
Chapf Aussichtspunkt – Blick über den Walensee

Jedenfalls wollte ich diesem Spot eine zweite Chance geben. Er ist gut zu Fuß erreichbar – auch wenn etwas Schnee liegt. Und wieviel Schnee dort genau liegt, wusste ich nicht.

Zu Hause habe ich noch mal kurz den Sternenhimmel in Stellarium studiert. Dann die astronomische Nachführung gerichtet. Gerade dann, wenn es eben keinen Mond hat, muss man mit längeren Belichtungszeiten rechnen. Gegen 22:30 Uhr war ich dann am Chapf.

Etwas störend ist dort ein Geländer – geht ja auch steil bergab 🙂 Also drüber steigen, damit man eine freie Sicht hat. Nun musste ich mich aber vorsichtig bewegen… Ich hatte keine Lust, jetzt in der Nacht einen Freiflug über mehrere hundert Meter zu gewinnen.

Nach einer guten Stunde waren einige Aufnahmen auf dem Sensor bzw. auf der Speicherkarte. Und ein gutes Gefühl ging durch den Magen.

Als i-Tüpfelchen wollte ich jetzt noch was oberhalb von Zürich machen. Doch den Zugang zum gedachten Spot fand ich nicht wie erhofft. Was soll’s – ein Erfolg und ein kleiner Misserfolg. Gegen drei Uhr morgens fiel ich ins Bett – todmüde aber mit einem Grinsen auf dem Gesicht 🙂

Und wieder dachte ich „manchmal muss man Ideen einfach durchziehen – auch wenn es im ersten Moment schwer fällt“…

Walensee
Sternenhimmel am Walensee (Aussichtspunkt Chapf)

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