Schnee ist weiß – oder doch nicht? Schon vor einigen Jahren hatte ich einmal in einem Pentax-Forum eine Diskussion zur Farbe des Schnees gelesen. Diese Tage wieder einmal die Diskussion in einem anderen Forum. Seltsam, dass manche Betrachter mit der Farbe des Schnees gerne Probleme haben. Schnee hat eigentlich überhaupt keine Farbe. Betrachten wir ein einzelnes Eiskristall sehen wir, dass dies klar oder durchsichtig ist wie das Wasser. Klar, Schnee ist nichts anderes als Wasser in einem anderen Aggregatszustand. In der Regel sehen wir die Schneefläche als weiße Fläche. Das liegt dann aber nur daran, dass alle Farben des Sonnenlichts gleichmäßig reflektiert werden und der Himmel wohl eher trüb/bewölkt ist und wir die Schneefläche nicht zur blauen oder goldenen Stunde betrachten.
Betrachten wir jedoch den Schnee zum Sonnenuntergang, dann reflektiert dieser eine ganz andere Farbe. Ein klein wenig ärgert uns dabei unser Gehirn. Unsere Vorstellung ist davon geprägt, dass Schnee weiß ist. Schon Goethe, dessen Farbenlehre ich schon einmal erwähnte, beschäftigte sich mit dem subjektiven Empfinden der Farbe des Schnees (Johann Peter Eckermann, „Gespräche mit Goethe“, 1836).
Allen, die wegen der Farbe des Schnees angesprochen werden: Macht es so, wie es euch gefällt. Zum Testen könnt ihr auch bei der RAW Entwicklung einmal den Weißabgleich auf 5200 Kelvin setzen. Dann sollte euch die Farbe in etwa so angezeigt werden, wie es in diesem Moment war.
In einem meiner letzten Blog-Einträge hatte ich schon etwas über den Weißabgleich geschrieben. Auch hier ist ein „kreativer Weißabgleich“ nicht verboten. Wichtig ist zu wissen, falls ihr in die Diskussion geht, dass Schnee überhaupt keine Farbe hat und nur die Himmelsfarbe reflektiert.