Im ersten Teil hatte ich über Tag Eins bis Drei meiner Färöer Reise berichtet. Im zweiten Teil über die Tage vier und fünf.
Sechster Tag
Eigentlich wollten wir schon zwei Tage zuvor auf die Insel Mykines. Wegen des Wetters wurde die Schiffsverbindung jedoch abgesagt. Für heute war Regen vorhergesagt – aber es blieb uns nichts anderes übrig. Zum Glück hatten wir wenigstens auf dem Hinweg zum Lighthouse nur leichten Nieselregen und einige Regenpausen.
Die Fahrt mit dem Schiff dauert etwa 40 Minuten. Anfang des Jahres wurde wohl beschlossen, dass Besucher 100 Kronen bezahlen müssen. Damit sollen Wege gebaut und Grundstückseigentümer entschädigt werden. Verständlich. Bei dem nassen Wetter weicht fast jeder auf die Grasnarbe aus. Die Konsequenz: Die Wege werden immer breiter.
Ein Bekannter, der Papageientaucher in Norwegen fotografieren wollte meinte, dass die Vögel sehr scheu wären. Doch hier konnte man teilweise unter drei Meter an die Vögel ran. Mein 70 – 200 mm mit einem 1,4x Konverter hat vollkommen gereicht. Zu der Zeit, als wir dort waren, waren die Vögel mit dem Nestbau beschäftigt. Oft hatten sie einige Grashalme im Schnabel, die sie in ihre Bruthöhle brachten. Nur für die Brut kommen die Papageientaucher an Land. Die übrige Zeit leben sie auf dem offenen Meer.
Am Lighthouse warteten wir lange, um einen Blick ohne 10 leuchtgelbe und leuchtorange Regenjacken zum bekommen. Doch mit der Zeit nahm auch der Regen zu. Am Ende hatte ich zwar das Foto ohne Menschen, aber die Bewölkung hatte schon ganz schön zugenommen.
Zurück in Mykines Dorf waren wir nass bis auf die Haut (meine Regenhose hatte ich die ganze Zeit im Rucksack). Zum Glück fanden wir ein kleines, gemütliches Kaffee, in dem wir uns aufwärmen konnten. Zurück in der Wohnung war erst einmal eine heiße Dusche angesagt.
Siebter Tag
Da meine Tochter mit auf der Reise war, konnte es nicht nur ums Fotografieren gehen. So machten wir an diesem Tag erst einmal eine Seacliffs Tour von Vestmanna aus. Die Tour dauert etwa zwei Stunden. In der Beschreibung steht zwar auch etwas von „Birdcliffs“, aber außer den üblichen Seemöwen ist nichts besonderes aufgefallen. Trotzdem ist die Tour sehr interessant da sie auch moderiert wird. So erfährt man einiges auf der Tour. Z.B. das die Schafe an den Steilhängen im Frühjahr abgeseilt und im Herbst wieder geholt werden. Auch eindrucksvoll sind die engen Cliffs, in die das Motorschiff hinein fährt. Zum fotografieren ist es allerdings sehr schwierig. Einerseits wegen des schaukelnden Schiffes und auch wegen der anderen Gäste auf dem Schiff.
Nach dieser Tour sind wir noch nach Gjógv gefahren. Gjógv ist ein kleiner Hafenort auf der Insel Eysturoy. Der natürliche Hafen, der durch eine Felsspalte gebildet ist, wurde angeblich schon zu Zeiten der Wikinger genutzt.
Da ich heute die Drohne dabei hatte, konnte ich noch ein paar Videoaufnahmen von diesem Hafen machen. Dann fuhren wir zur Kirche von Funningur – auch ein beliebtes Fotomotiv auf den Färöer Inseln. Leider fehlte auf der einen Seite der Kirche ein Stück vom Grasdach weshalb die möglichen Perspektiven etwas eingeschränkt waren.
Achter und vorletzter Tag
Wir hatten uns noch einmal die Tidentabelle angesehen und eine Zeit gefunden, zu der wir die Tour zum Strand in Saksun machen könnten. Also fuhren wir noch einmal nach Saksun. Genau zur Ebbe waren wir dort. Die Tour dauert etwa 30 Minuten ein Weg. Hier konnte ich mir noch einmal ausgiebig Zeit zum Fotografieren lassen und einige Langzeitbelichtungen machen. Das Wetter war an diesem Tag auch sehr schön.
Wir hatten dann gegen Nachmittag sogar die Hoffnung, dass es einmal einen tollen Sonnenuntergang geben könnte. Da der Sonnenuntergang um die Zeit nach 23 Uhr war, ruhten wir uns noch einmal etwas aus. Gegen 21.30 Uhr fuhren wir los zu unserem Spot und es war ein gigantisches Licht. Doch am Horizont war ein Wolkenband welches bald die Sonnenstrahlen verschluckte. Es war wirklich wie verhext. Ansatzweise erlebten wir noch etwas Farbe am Himmel. Insofern stimmt das mit dem „Land of maybe“. Vielleicht hat man Glück, vielleicht auch nicht…
Am nächsten Tag ging es zurück. Als wir am Flughafen warteten mussten wir beobachten, wie das Flugzeug auf halbem Weg von Kopenhagen nach Vágar umdrehte – technischer Defekt… Unseren Anschlussflug in Kopenhagen nach Zürich haben wir natürlich verpasst. So viel zu SAS…
Rückblick
Die Färöer Inseln sind ein tolles Reiseziel das noch nicht so populär ist wie Island. Die Frage ist, wie lange das noch so ist. Ich denke ich würde gerne noch einmal dort hingehen – vielleit mit etwas mehr Glück mit dem Wetter. Aber da sind auch noch so viele andere Ziele – maybe…