Nein, der Herbst ist nicht trist und grau. Vielleicht ist der Himmel einmal grau oder einsetzender Regen verbreitet etwas Trostlosigkeit. Aber die Natur entfacht in dieser Jahreszeit geradezu ein Feuerwerk der Farben. Für Fotografen mitunter die schönste Zeit.
Wer nach Blüten Ausschau hält, wird vor allem bei den Dahlien fündig. Die Sortenvielfalt ist so mächtig, dass man einen Farbkasten damit füllen könnte. An kaum einer anderen Blüte haben sich Züchter derart ausgelassen. Hier, am Bodensee, habe ich die Insel Mainau vor der Haustüre die jedes Jahr eine tolle Dahlienschau bietet. Gerne verwende ich sie einfach als farbenfrohen Hintergrund und stelle die Schärfe auf eine andere Blüte im Vordergrund. Ich liebe das Spiel mit der Tiefenschärfe 🙂
Von Goldgelb bis Rostrot, Orange, Blassgrün, Braun präsentieren sich die Herbstblätter an den Bäumen und schließlich auf dem Boden. Das Blatt als einzelnes, in der Gruppe, im Haufen am Baum oder am Boden gibt immer ein schönes Motiv ab. Ein Makroobjektiv kann manchmal einen interessanten Ausschnitt des Zerfalls zeigen. Auf jeden Fall sollte man auch hier ein Stativ dabei haben – schließlich läuft die Natur nicht weg…
Herbstastern, Fetthenne, Herbstzeitlose, letzte Rosen und viele andere Herbstblüher bieten noch schöne Motive als Einzelblüte oder Makroaufnahme. Dazu kommen jetzt die Herbstfrüchte an Sträuchern und Bäumen wie z.B. Äpfel, Trauben, Kürbisse – um nur ein paar zu nennen.
Am frühen Morgen liegt eine Feuchtigkeit in der Luft, die die Netze von Spinnen zwischen dem Geäst erst richtig sichtbar macht. Hier lohnt es sich, es auch einmal gegen das Licht zu versuchen. Apropos Licht: Besonders zauberhafte Stimmungen ergibt schräg einfallendes Licht im Nebel. Ich hoffe ich habe euch ein paar Anregungen für schöne Bilder gegeben. In diesem Sinne: Auch wenn es früh am Morgen noch trüb ist, packt die Kamera und geht raus!