Der Bodensee ist meine Heimat. Hier bin ich geboren, aufgewachsen und lebe ich heute noch. Nicht das ich keine anderen Landschaften kennen und lieben gelernt hätte, aber hier fühle ich mich eben am wohlsten – Heimat eben.
Verständlich, dass ich hier am meisten mit der Kamera unterwegs bin. Trotzdem das ich hier aufgewachsen bin, habe ich erst durch die intensive Beschäftigung mit der Fotografie die Landschaft richtig kennen gelernt. Einige Tipps gebe ich auch immer gerne in meinen Workshops weiter.
Es gibt so viel kleines, unbekanntes am Bodensee, das auch sehr schön ist. Wer „Bodensee“ hört oder liest denkt zuerst an Konstanz, Rheinfall vielleicht noch Meersburg und Lindau. Dann hört es aber oft auf. Die Insel Reichenau als UNESCO Weltkulturerbe ist vielleicht noch wegen des Gemüses ein Begriff. Dass die Reichenau eine Quelle des benediktinischen Klosterlebens war, ist oft weniger bekannt.
Die Höri war vor allem Anfang bis Mitte des 20. Jhd. eine beliebte Wahlheimat für bekannte Künstler: Hermann Hesse, Otto Dix, Erich Heckel sind nur einige wenige der bekannten Maler und Schriftsteller, die hier lebten. Und wie sagte Otto Dix so schön zum Bodensee: „Zum kotzen schön“.
Besonders schön am Bodensee sind die Tage, an denen die Berge klar am Horizont erscheinen. Manchmal reicht der Blick von den Allgäuer Alpen bis ins Wallis.
Richtung Süden dominiert vor allem der 2502 Meter hohe Säntis – der höchste Gipfel des Alpsteins. Wegen seiner exponierten Lage wurde auf seinem Gipfel schon sehr früh eine Wetterstation eingerichtet. Bei klarer Sicht ist vom Bodenseeufer sogar der 123 Meter hohe Sendeturm auf dem Gipfel mit dem blosen Auge zu erkennen. Luftlinie ist der Säntis etwa 40 – 50 Kilometer vom Bodensee entfernt.
Richtung Osten fällt in der Kette häufig die Zimba auf. Die 2643 Meter hohe Zimba wird auch oft als das Matterhorn Vorarlbergs bezeichnet. Der pyramidenförmige Gipfel ist in der Bergkette gut erkennbar. Diese schöne Aufnahme gelang mir am frühen Morgen zwischen Bodman und Ludwigshafen.
Und: Es muss nicht immer Weitwinkel sein… Mit einem leichten Teleobjektiv bekommt man den See und die angrenzenden Berge auf das Bild. Aber ich gebe zu: am meisten reizt es mich das Ultraweitwinkel zu verwenden, um diese beinahe endlose Wasserfläche ins Bild zu bekommen.
Auch wenn ich sicher schon mehr als 20.000 Aufnahmen am See gemacht habe, gibt es auch für mich ständig etwas neues zu Entdecken. Und sei es nur eine besondere Wetterstimmung. Besonders schön sind die Stimmungen im Herbst am frühen Morgen. Durch die Wärme, die der See speichert, bildet sich am frühen Morgen ein leichter Nebel über dem Wasser.
Bei der Frage nach dem schönsten Ort am Bodensee kann und möchte ich mich überhaupt nicht festlegen. Jeder Ort hat seinen besonderen Reiz.
Einige Bilder findet man hier im Portfolio.