Ach Freund! Ich bin ein armer alter Esel. Lange Zeit habe ich meinem Herrn, einem Müller, treu gedient, die schweren Säcke fort und fort geschleppt, Korn in die Mühle, Mehl aus der Mühle, habe viele Schläge bekommen hin und viele Schläge her, bin darüber alt und kraftlos geworden, und darum hat mich der Müller fortgejagt, denn: Undank ist der Welt Lohn.
Die Redensart „Undank ist der Welten Lohn“ entstammt wohl einem alten Märchen, wie meine schnelle Recherche ergab… Wie es so mit den Redensarten und den Sprichwörtern ist – etwas Wahrheit ist immer dabei (sogar sehr oft).
Seit mehr als vier Jahren mache ich diesen Blog. Seit gut zwei Jahren habe ich dazu ergänzend meinen Youtube-Kanal. Und dann seit etwa fünf Jahren meine Facebook Seite dazu. Auf allen Kanälen gebe ich immer wieder Tipps, berichte von meinen Erfahrungen von meinen Fototouren und meinen Erlebnissen. Das mache ich gerne – weil ich auch gerne schreibe und berichte. Ich gebe auch gerne in diesem Rahmen meine Erfahrungen und mein Wissen weiter. Wer darüber hinaus etwas wissen möchte, dem empfehle ich meine Workshops (oder Workshops von Kollegen) oder sich selbst auf den Hintern zu setzen und zu recherchieren, Erfahrung zu sammeln oder zu lernen.
Wer da denkt, dass ich damit die „fette Kohle“ machen würde, den belehre ich gerne eines Besseren. Es ist nicht erlaubt, über die Youtube Einnahmen etwas zu sagen. Nur soviel: Es reicht nicht einmal für ein mittelmäßiges Essen im Monat… Oder anders ausgedrückt: Der Aufwand steht nicht im Geringsten zum Nutzen.
Liegt vielleicht auch daran, dass ich den Youtube Kanal nicht so professionell und aggressiv wie andere betreibe – meine Intention ist eben primär anderen zu helfen. Auf Yotube partizipieren vor allem solche, die eine Reichweite im Millionenbereich haben. Die werden dann entsprechend von Herstellern materiell und finanziell unterstützt. Gerade weil ich auch ehrlich und kritisch berichte (hier und in meinem Youtube Kanal) werde ich sicher nie zu dieser Gruppe gehören….
Jede Woche erhalte ich mehrere E-Mails, Nachrichten über Facebook und Anrufe mit Fragen. „Du hast da in deinem Lofoten-Beitrag geschrieben, dass du für die Spots auf den Lofoten eine eigene Google Maps Karte erstellt hast. Kannst du die mit mir teilen?“. „Toller Blog-Beitrag über die Hintergründe. Welche Grammatur hast du verwendet?“. „Wie ist das auf dem Säntis – kann man da problemlos übernachten?“. Nur mal ein Auszug der Fragen, die mich so in den letzten Wochen und Monaten erreichten.
Ganz extrem erlebte ich das einmal über Facebook: Eine Hobby-Fotografien aus der Nähe von Freiburg (die meint Expertin für den Bodensee zu sein), ballerte mich wochenlang mit Fragen zu. „wie geht dies?“, „wie geht das?“. Sie hatte nicht einen einzigen Workshop von mir besucht. Und trotzdem versuchte ich so gut wie möglich zu helfen.
In der Vergangenheit habe ich stets bereitwillig geholfen. Habe weitere Infos gegeben, z.T. drei oder viermal per E-Mail geantwortet. Das alles kostet mich Zeit und Energie.
Was mir dabei aufgefallen ist: So gut wie nie erhalte ich zumindest ein „Dankeschön“. Teilweise bin/war ich mit den Fotografen bekannt. Kein einziges Mal(!) hat einer der Fotografen bei der Veröffentlichung seiner Bilder mal einen Satz geschrieben wie: „Vielen Dank an Thomas Blasche für die hilfreichen Tipps“ (oder ähnliches). Und was dann noch zumindest anständig gewesen wäre, wäre auf meine Seite zu verlinken.
Ich finde es toll, wenn andere meine Erlebnisse als Inspiration für eigene Aktivitäten sehen. Ich finde es auch toll, wenn die Person dadurch persönliche Anerkennung erfährt. Ich finde es auch toll, wenn ihr aufgrund meiner persönlichen Tipps einen huni nebenher verdient.
Aber ich bin es satt, die Melkkuh zu sein. Ich werde weiter meinen Blog und meinen Youtube Kanal machen. Aber ich werde keine Fragen darüber hinaus beantworten. Irgendwie muss ich mein Leben auch finanzieren und das finanziert sich nicht mit Luft und Liebe…
Ein anderer Fall: Vor kurzem bat mich eine „Bekannte“ um Beratung beim Neukauf eines Stativs. Sie hat bereits mehrere meiner Workshops besucht. Beim letzten bemerkte ich dann auch an, dass sie mit dem Stativ nicht optimal aufgestellt ist. Da helfe ich dann gerne auch mit mehreren Mails und eigener Recherche… Und dann freue ich mich auch über eine E-Mail, in der sie sich noch einmal bedankt und ganz glücklich ihr neues Stativ zeigt.