Im ersten Teil zu meiner „Super-Mond-Nacht“ hatte ich geschrieben, wie wir zum Gräppelensee kamen.
Da waren wir also am Gräppelensee… Die Wolken hatten sich etwas gelichtet. Trotzdem zweifelte ich schon, zur Mondfinsternis gegen 04:40 Uhr dann wirklich einen wolkenfreien Himmel zu haben.
Aber jetzt waren wir erst mal hier. Ich hatte ja schon im ersten Teil geschrieben, dass ich gerade das Licht des Vollmond für Landschaftsbilder mag. Nachts entstehen dann besondere Stimmungen wie in dem Moment auch hier am Gräppelensee. Ein leichter Nebel lag über dem See. Das Wasser glatt und dazu dieses spezielle Licht…
Der Gräppelensee ist einfach eine tolle Location und ich würde ihn gerne noch einmal bei halbem Mond besuchen, um dann eine gute Kombination aus Sternenhimmel und Landschaft zu machen. Nachts muss man nur aufpassen, dass man nicht plötzlich knöcheltief im Wasser versinkt – ist mir auch schon passiert… 🙂
Der Wildhauser Schaffberg ist, von Westen betrachtet, ein optimales Exempel, um die Faltung, Hebung und Senkung der Erdschichten zu verdeutlichen. Wie ein Blatt Papier, das einst einfach gebogen wurde, hebt sich dieser Gipfel hoch. Die Südwand ist kühnen Kletterern vorbehalten und auch der Normalweg ist kein Spaziergang.
Der Gräppelensee ist vielleicht der beste Platz, diesen Gipfel abzulichten.
Nach einer guten Stunde hatten wir den See umrundet und unsere Bilder gemacht. Nun mussten wir warten…. Also fuhren wir erst Mal wieder hoch zur Schwägalp, wo ich mich mit Cyrill verabredet hatten. Trotz folgendem Arbeitstag wollte er sich anschließen. Die Stunde auf der Schwägalp Passhöhe war aber auch schnell vorüber. Denn schon lange vor der eigentlichen Mondfinsternis konnte man beobachten, wie der Schatten der Erde auf den Mond fiel.
Im Sommer war ich oben auf dem Pfänder, um die (partielle) Sonnenfinsternis zu beobachten. Und für mich war es erstaunlich, wie langsam die Mondfinsternis voran schritt. Die Sonnenfinsternis dauerte höchstens 1/4 der Zeit, die die Mondfinsternis dauerte. Das machte die ganze Aktion natürlich wesentlich entspannter – aber auch kälter….
Cyril war früher da, als vereinbart. Also fuhren wir die Passhöhe etwas hinunter Richtung Alt-St. Johann. Diesen Spot hatte ich mir ausgedacht, weil ich dachte, dass man hier den Stockberg im Hintergrund hat. Inzwischen war der Mond schon ziemlich dunkel und das rötliche Leuchten war gut erkennbar. Durch die Dunkelheit leuchtete plötzlich der Sternenhimmel. Drei Stunden zuvor war kaum ein Sternbild am Firmanent auszumachen. Jetzt leuchtete es über den gesammten Himmel. Selbst die Milchstrasse war gut zu erkennen.
Und das war das, was ich dabei nicht bedacht hatte – der Stockberg war kaum noch sichtbar…
Aber egal. Der Platz war trotzdem gut, für die Beobachtung der Mondfinsternis. Der Himmel war inzwischen wolkenfrei und der komplette Sternenhimmel war gut sichtbar. Aber es war kalt – saukalt, um es ehrlich zu sagen. Das eine oder andere Mal musste ich noch mal hoch zum Auto, um noch ein Teil zu holen. Und ich registrierte dabei erstaunt das gefrorene Gras.
Beim Verwenden eines Steckfilters registrierte ich auch, dass ständig die Linse beschlug – typisch für feuchte, kalte Nächte.
Trotzdem waren dann ein paar brauchbare Aufnahmen der Mondfinsternis dabei. Es war auch meine erste, die ich mit der DSLR ablichtete. Ob ich mir noch einmal für so etwas die Nacht um die Ohren schlage…. ich weiß es nicht. Tags darauf flatterten dann genügend tolle Mofi-Bilder durch die Netzwerke. Und schon zwei Tage später wird niemand mehr darüber reden.
Trotzdem – der ganze Hype hat mich dazu gebracht endlich mal ein Bild zu planen, das ich schon lange machen wollte. Wie sagt man im Süddeutschen so schön: „it schwätze – mache“ 🙂
Doch dazu dann mehr im dritten Teil….