Sonntag – Familientag. Naja, fast… Ohne Kamera geht es (fast) nicht. Doch manchmal wird man dann doch wieder (durch übersinnliche Kräfte?) gezwungen ohne Kamera unterwegs zu sein… Bei Rothaus (Grafenhausen) gibt es einen netten See und einen Naturlehrpfad mit phantasievollen Holzfiguren. So etwas richtig kurzweiliges, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Da wieder Papa-Wochenende ist, wird das kurzerhand geplant.
Beim ersten Fotostop kam die Überraschung – oh, Speicherkarte vergessen. Fast peinlich… Dabei hatte ich sie zu Hause noch in der Hand. Naja, nicht so tragisch. Der Tag war sowieso primär als Familientag und nicht als Fototag geplant 🙂
Nach der kleinen Wanderung um den See ging es erstmal in die Brauerei – wenn man schon hier ist, dann gleich mal das aktuelle Bier verkosten…
Die Heimfahrt ging dann über Waldshut. Bei Weilheim, einige Kilometer vor Waldshut, sollte es einen netten Wasserfall geben. Nach einer kurzen Irrfahrt durch Weilheim hatte ich auch endlich den Wanderparkplatz gefunden. Das Schild „Wasserfall“ zeigt, dass wir wohl richtig sind. Nach wenigen Metern werden wir jäh von einem Schild gestoppt – „Durchgang für Fußgänger verboten“. Hmm, also nehmen wir erstmal den linken Weg. Steht ja nichts davon da, dass es hier nicht auch zum Wasserfall gehen könnte.
Doch auch nach einer halben Stunde bergab ist von einem Wasserfall nichts zu sehen und nichts zu hören. Dann führt wohl nur der andere (gesperrte) Weg zum Wasserfall. Also wieder bergauf zum Auto. Nach einer kurzen Pause entschließe ich mich noch mal kurz den gesperrten Weg zu gehen. So schnell gebe ich nicht auf… Die beiden Frauen lasse ich pausieren. Man kann ja mal nachsehen, weshalb der Weg gesperrt ist.
Schon nach 10 Minuten bin ich am Wasserfall und sehe, weshalb der Weg wohl gesperrt ist. Ein Baum ist umgestürzt und liegt nun quer vor der Brücke, die über den Haselbach führt. Die Brücke selbst scheint unbeschädigt zu sein. Also mal vorsichtig über die alten Bretter und auf die andere Seite. Der Wasserfall ist wirklich sehr nett. 14 Meter stürzt er als freier Fall nach unten. Das Tosbecken ist fast kreisrund und von senkrechten, moosbewachsenen Felsen umrahmt.
Noch schnell ein Handybild machen – da werde ich auf jeden Fall wieder vorbei schauen.
Eine Woche später. Für das Wochenende ist schlechtes Wetter angesagt. Zumindest einige Gewitter. Also gutes Wetter für Wasserfälle. Diesmal fahre ich alleine direkt Richtung Waldshut.
Bei uns am Bodensee ging das Gewitter die Nacht zuvor vorbei – kein Regen. Doch hier hatte es offensichtlich geregnet. Jedenfalls war der Boden deutlich feucht und die Spuren des abfließenden Regenwassers noch gut erkennbar. Wieder an der Brücke suchte ich gute Perspektiven. Gar nicht so einfach, auf die kurze Distanz alles aufs Bild zu bekommen.
So machte ich auch noch ein paar Tilt-Shift-Panoramen. Mit dem 24mm TS-E kann man so drei Bilder einfach zu einem Panorama vereinen.
Nun ging es noch etwas den Haselbach hinunter. Der Weg geht mehrmals über den Haselbach, wobei die anderen Brücken auch nicht viel vertrauensvoller aussehen – dafür aber wild-romantisch. Einerseits sind die vermosten Brücken mit den alten Brettern ein schönes Fotomotiv – andererseits wunderte es mich etwas, dass man den Weg nicht in einem besseren Zustand erhält. Mir soll’s recht sein – als Fotomotiv sind die Brücken in diesem Zustand wesentlich geeigneter.
Sehr viele Motive haben sich dann am Bach nicht mehr geboten, trotzdem war ich mit meiner Ausbeute zufrieden. Vor allem der Fall selbst ist schon eine Show für sich.
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