Nerv…. Meine Flüche hallen durch das Haus und Angela wundert sich einmal mehr, über was ich mich wieder ärgere.
Drei Jahre war er nun alt – der alte PC. Eigentlich schon etwas optimiert auf Bildbearbeitung aber die Software wächst schneller als man denkt. Vor allem der Browser (Mozilla Firefox), der mal ein schlanker Browser war, ist inzwischen ein rechter Speicherfresser.
Ein Jahr habe ich mit mir gerungen. Eigentlich war der alte PC noch nicht mal ganz abgeschrieben. Aber jetzt musste es sein. Ich bin zwar „ITler“ aber sehe mich nicht als „Schrauber“. Ich traue es mir zwar zu, einen PC zusammen zu schrauben, aber meine Welt ist es nicht. So schaute ich erst mal nach einer fertigen Lösung. Mit dem alten Dell war ich grundsätzlich zufrieden. Vor allem mit dem Support. Einmal war ein Speicherriegel kaputt. Ohne großartige Prüfung bekam ich innerhalb von ein paar Tagen einen neuen Riegel.
Als ich mich dann mit dem Thema intensiver befasste, schaute ich also zuerst mal dort. Aber leider fand ich nichts, was meinen Anforderungen entsprach. Oder ich war dann gleich im Workstation-Bereich, also in Preisen, die meine Vorstellungen überstiegen.
Dann empfiehl mir ein Bekannter, doch eine gebrauchte HP Workstation zu kaufen. Grundsätzlich ist die Überlegung (wenn man intensive Bildbearbeitung macht) Richtung Workstations zu schauen nicht falsch. Was für CAD Anwendungen optimiert ist, funktioniert in der Regel auch für die Bildbearbeitung gut.
Doch gerade die drei Jahre alten, ausgemusterten Workstations sind dann oft auch regelrechte Stromfresser.
Also suchte ich als nächstes den Rat im DSLR-Forum. Etwas informierte ich mich auch zuvor und hatte schon eine grobe Vorstellung. Letztendlich ging es dann in Richtung einem neuen (aktuellen) i7 Prozessor was auch ein Board der neuen Generation benötigt.
Klar war mir: Die primäre Festplatte wird eine SSD. Das habe ich schon vor einem knappen Jahr auf dem Laptop gemacht und dort gesehen, was das an Performance bringt.
Ein weiterer Gedanke war, die Daten auf einem Raid System zu halten. Raid kann man in unterschiedlichen Levels konfigurieren. Ich wollte ein Raid 1 was einfach bedeutet, dass die Daten auf einer zweiten Platte gespiegelt werden. Normale HDDs kosten heute nicht mehr viel. Und nachdem ich mal jede Menge Bilder durch einen Festplatten-Crash verloren habe, schaue ich nach etwas Sicherheit.
So stand meine Konfiguration dann fest:
- Gigabyte GA-Z170-HD3P Board
- Intel i7 6700k 4 x 4.00 Ghz
- Samsung 250 GB SDD (für Betriebssystem und Programme)
- 2 x Intenso 2 TB (für Daten / Raid)
- 16 GB RAM
- AMD W4100 Pro Grafikkarte
- Neues Gehäuse, Kühler, etc.
Intel hatte dann Lieferschwierigkeiten und nirgendwo war der neue Prozessor erhältlich. Vom Lieferanten, wo ich bestellt hatte, wurde mir alternativ der i7 6700k mit 4 x 3.40 Ghz angeboten da der gerade kurfristig lieferbar war.
Ich bin dann auf diesen gewechselt da dieser auf 4.00 Ghz übertacktet werden kann – was bei dem ausgewählten Kühler (Thermalright HR-2) kein Problem sein sollte.
Setup
Nachdem alle Komponenten da waren, konnte zusammengeschraubt werden. Darüber schreibe ich jetzt mal nichts, weil das etwas langweilig ist. Ein wenig wie Lego spielen. Kabel dort, Schraube dort, usw.
Installation
Interessanter war dann die Installation. Im Laufe der Jahre sammelt man ja einiges an Software. Da heißt es wieder Registrierungsschlüssel suchen. Besonders lustig z.B. bei Adobe Lightroom: Ich bekam zur Kamera eine Adobe LR 5 Version die ich dann auf LR 6 upgegradet (furchtbar diese Wörter an die Deutsche Sprache anzupassen) habe. Klar, habe ich für die LR 6 Version einen Key, den ich auf der Internetseite von Adobe jederzeit abrufen kann. Doch fragt er dann nach dem Key für die LR 5 Version, da es ein Key für ein Upgrade ist 🙁
Ebenso lustig: Ich habe einige Programme von Adobe auch auf dem Laptop installiert da ich den zu den Workshops mitnehme. Dann kommt so eine tolle Meldung, dass das Programm bereits auf einem anderen Rechner aktiviert ist. Hinweis: Kommt nicht auf die Idee, das (Adobe) Programm auf dem alten Rechner zu deinstallieren. Ihr müsst das Programm dort „deregistrieren“ durch Abmelden. Das steht aber auf der Internetseite von Adobe.
Daten-schieben
Nachdem man alle Programme installiert hat, kann es an das Daten-schieben gehen. Da sollte man ein paar Sachen nicht vergessen wie z.B. die Presets, die man unter Adobe Lightroom bereits hatte oder die Aktionen für Photoshop.
Für Lightroom muss dann das Verzeichnis zum Katalog aktualisiert werden. Schön ist, dass Lightroom recht schnell alle Bilder wieder findet.
Nach drei Tagen war dann das Meiste geschafft. Jetzt bin ich dann gespannt, ob gerade die parallelen Prozesse wie Screencast von Adobe Photoshop aufzeichnen ruckelfrei funktionieren.
Nachtrag
Ja, ich weiß: Das Raid ist keine Datensicherung. Die Datensicherung erfolgt auf ein externes NAS von Synerlogic. Da das im Netz hängt, können das beide Rechner verwenden. Aber wenn die Datensicherung z.B. nur einmal in der Woche erfolgt und man hat Bilder auf die Festplatte übertragen und von der SD Karte bereits gelöscht, dann können die verloren gehen, wenn eine Platte crasht. Deshalb, und nur aus diesem Grund, bin ich ein Freund von Raid Systemen.
Und noch was: Ja, ich weiß – in meiner Konfiguration gibt es einige „Ungereimtheiten“, die man nicht sofort versteht. Aber ich habe alle Komponenten genau so ausgewählt. Wer wissen möchte weshalb, kann in den Kommentaren fragen 🙂
Hi,
ich bin auf diesen Artikel soeben gestoßen, da ich mir für Zeitraffer / Lightroom / Photoshop – Arbeiten auch einen vernünftigen Rechner zusammenstellen möchte. Ich kenne mich nicht wirklich mit den Einzelkomponenten aus, aber ein paar Fragen, die mir evtl. für die weitere Recherche helfen, hätte ich:
-GPU: Wieso hast du die von dir gewählte genommen ? Ich habe die günstigere HP AMD FirePro W2100 2GB Graphics rausgesucht, die sollte auch reichen oder ?
– Welchen Arbeitsspeicher hast du genommen ? Rreichen 16GB aus oder hast du nachgerüstet ?
– Welches Gehäuse, welchen Lüfter, welches Netzteil würdest du empfehlen / hast du verwendet ?
CPU: 3,4GHz reichen oder ? ich hatte auch erst 4GHz in Erwägung gezogen, aber wenn man ein paar € sparen kann, auch gut.
Besten Gruß,
Christoph
Hi Christoph,
ich möchte mich wirklich nicht als PC-Crack hervorheben…. 🙂 Manche Entscheidungen erfolgten auch intuitiv – ich habe keine Lust mehr, Experimente zu machen. Für mich muss ein System dann einfach laufen – und das tut es.
Grafikkarte: Ich habe immer zwei Bildschirme dran hängen. Ggf. kommt noch ein Beamer dazu – da habe ich keine Lust, umzustecken. Daher die mit vier Ausgängen.
Ich habe mit 16 GB RAM angefangen und eigentlich reichen die aus. Da RAM aber derzeit so billig war, habe ich auf 32 GB aufgerüstet. Bringt ein klein wenig Geschwindigkeit bei großen Dateien (viele Ebenen)
Beim Gehäuse habe ich mich für das Fractal Design Define R4 entschieden. Nicht günstig und auch massiv, aber man hat Platz – vor allem für den großen Kühler, den ich gewählt habe.
CPU – ich habe damals mangels Verfügbarkeit diese gewählt. Bei den K-CPUs ist man noch freier, was das Takten betrifft…