Das trunkene Schiff (5) – Making off

Was ein Drama… Ich glaube ich hatte schon im letzten „Making off“ davon erzählt – zuerst ging es einmal um Strohrollen. Da hatte ich die Idee, wie ich das Thema und die passende Strophe aus dem Gedicht „Das trunkene Schiff“ umsetze. Aber es sah fast so aus, als ob es an Strohrollen scheitern sollte…

Ich hatte die Idee, Tessa mit dem Bett auf einem geernteten Feld zu platzieren. Voll mit Strohrollen, die ich separat anblitzen wollte. Doch wie verhext waren zum Wochenende alle Strohrollen weg. Zum Glück machten die Landwirte auf anderen Feldern gleich neue. Also musste das Bild unter der Woche gemacht werden.

U.a. sollte es in dem Bild um das Thema „Elektrizät“ bzw. „Licht“ gehen. Auch eine wichtige Entwicklung während der Belle Époque. So war meine Idee, dass das Model eine Glühbirne in der Hand hält, die auch brennt. Nun, wie bekommt man eine Glühbirne zum leuchten? Das naheliegendste ist, sie mit Strom zu versorgen…

Also hatte ich wieder einmal Hoffnung auf das Notstrom-Aggregat eines Bekannten. Doch die Übergabe scheiterte – das Ding war kaputt. Also überlegte ich weiter…

Für mein „Landscape-Lightpainting“ habe ich eine kleine aber leistungstarke LED-Taschenlampe. Die Olight M10 Maverick hat es wirklich in sich. Wie wäre es, wenn man die kleine Lampe so befestigt, dass sie durch die Glühbirne durchleuchtet? Zeitweise kam ich mir vor wie Wickie. Auch ohne Nasereiben wurde das gleich ausprobiert – das sollte funktionieren. Einzig die Farbtemperatur passte nicht. Also eine passende Lee-Folie herausgesucht und zurecht geschnitten. Dann mit etwas Tesa-Künsten an der Glühbirne befestigt. Funktioniert 🙂

Elektrik-Trick
Elektrik-Trick

Wichtig sollte nun bei der Aufnahme nur sein, das Tessa die Glühbirne so hält, dass (aus meiner Sicht) die Taschenlampe hinter der Glühbirne verschwindet.

Am Freitag war es nun so weit. Alles sehr kurzfristig. Auf einem Feld ganz in der Nähe lagen viele Strohballen. Also am Nachmittag Bett aufgeladen, Tessa gerichtet und los.

An der Location angekommen zogen dunkle Wolken im Süden auf. Ein Blick auf Metradar – mein zuverlässiger Auskunfstdienst. Das meiste sollte eigentlich über Konstanz und den Obersee ziehen. Also Beeilung – hop hop hop. Eigentlich wollte ich mir diesmal ja Zeit lassen, das richtige Licht abwarten. Aber so ändern sich die Prioritäten…

Zwei Blitzgeräte platzierte ich mit Funkauslösern an Strohballen. Jeweils mit einer LEE-Folie davor. Es sollte ein warmes Licht sein. Da ich nicht wusste, wie schnell das Gewitter ist, verwendete ich als Aufhelllicht einfach einen Yongnuo Aufsteckblitz mit der Firefly Beauty Box. Auch hier hatte ich auf dem Blitz eine Lee-Folie (1/2 CTO).

Das trunkene Schiff
Das trunkene Schiff

So passte eigentlich alles ziemlich perfekt. Am Ende hätten wir eigentlich noch etwas Zeit gehabt – das Gewitter lies etwas auf sich warten. Also machte ich von Tessa noch ein paar Portraits. Das Hauptbild war im Kasten…

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Die Strophe aus dem Gedicht „Das trunkene Schiff“ und meine Gedanken dazu gibt es wieder auf meiner Fotoseite Thomas Blasche Fotodesign.

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