Graufilter – Vergleich Lensinghouse/Haida

Vor kurzem habe ich mir eine neue Linse gegönnt – das Tamron 15 – 30mm f2.8. Wie beim legendären Nikon 14 – 24mm f2.8 kann man auf dem Tamron aufgrund der Wölbung der Frontlinse keine Schraubfilter verwenden. D.h. herkömmliche Steckfiltersysteme gehen auch nicht (auch wegen der Brennweite und der daraus resultierenden Vignettierung).

U.a. hat die Firma Haida, die ich schon in einigen Blog-Beiträgen erwähnt hatte, auch für dieses Objektiv einen Filterhalter entworfen. Aufgrund der Brennweite werde ich hier auf 150mm breite Filter wechseln müssen.

Da auch ich meine Filter kaufe und nicht gesponsort bekomme (wie manche andere Fotografen die dann breit für eine Marke Werbung machen….), mache ich mir natürlich Gedanken darüber, welche Marke ich für welchen Zweck einsetzen werde.

Da mein LEE Big Stopper mal einen Bruch hatte, hatte ich mir als Ersatz den hochwertigen Lensinghouse gekauft. Da ich eben den Filterhalter von Haida kaufen werde, überlege ich auch die 150mm von Haida zu verwenden. Nun hatte ich gerade die Gelegenheit, den Lensinghouse ND 3.0 mit dem Haida ND 3.0 zu vergleichen.

Vergleich Lee Lensinghouse
Vergleich Lee Lensinghouse (links ohne Filter, Mitte Lensinghouse, rechts Lee Big Stopper)

Ein wichtiger Qualitätsunterschied bei Graufiltern ist die Farbneutralität. Viele billige Filter lassen mehr Licht im Infrarotbereich durch – wie ich es in meinem Buch „Filter in der Landschaftsfotografie“ demonstriere. Hier war ich in der Vergangenheit mit dem Lensinghouse ND 3.0 sehr zufrieden. Allerdings kostet der Lensinghouse ND 3.0 in 150mm fast 300 Euronen – das ist eine Menge Geld.

Beim Treffen einer kleinen Fotogruppe hatte ich gerade die Gelegenheit, den Lensinghouse ND 3.0 mit dem Haida ND 3.0 direkt zu vergleichen. Der Haida ND 3.0 in der 150 mm Variante kostet gerade mal ca. 150 Euro. Natürlich gibt es diesen auch in der 100mm Variante (die ich getestet habe).

Ehrlich gesagt, hätte ich (aufgrund des Preisunterschiedes) einen erheblichen Unterschied in der Farbneutralität erwartet. Doch dieser blieb aus. Eigentlich fällt mir kaum ein Unterschied auf. Der Haida zeigte sich ungefähr eine halbe Blende dunkler. Aber das ist o.k. Bei so starken Filtern wie einem ND 3.0 muss man mit Abweichungen rechnen. Darauf weisen alle Filterhersteller hin. Sind diese bekannt, dann kann man diese bei der Aufnahme berücksichtigen.

Der Haida ND 3.0 ist aus mineralischem Glas hergestellt. Der Lensinghouse Filter ist aus optischem Glas hergestellt (s. auch mein Blog-Beitrag Gesamtübersicht). Das mineralische Glas ist kratzfester, als das optische Glas. Der Nachteil ist die höhere Bruchempfindlichkeit. Optisches Glas hat den Vorteil, dass die Färbung etwas in die Oberfläche einzieht. Man kann also schlecht sagen, ob das eine Material besser ist als das andere.

Um euch nicht auf die lange Folter zu spannen, deshalb hier nun die Vergleichsbilder. Beide Bilder wurden mit 131 sec. belichtet (f13, ISO 100). Klar verändert sich die Lichtsituation über eine solche Zeit.

Leningshouse ND 3.0
Leningshouse ND 3.0
Haida ND 3.0 - Leider hatte mir der Bekannte ein paar Wasserstropfen auf dem Filter beschert
Haida ND 3.0 – Leider hatte mir der Bekannte ein paar Wasserstropfen auf dem Filter beschert

2 Gedanken zu „Graufilter – Vergleich Lensinghouse/Haida“

  1. Ich habe auch den Haida Filter in 150 mm und würde ihn immer wieder kaufen. Wenn ich deine Bilder vergleiche, gefällt mir der Leningshouse ND 3.0 nicht so gut. Hier sieht man, das teures nicht besser sein muss.

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    • Stimme dir zu – Ich sehe hier den Preisunterschied auch nicht gerechtfertigt. Selbst im 1:1 Crop sehe ich keinen großen Unterschied. Allerdings ist das mineralische Glas des Haida eben etwas bruchempfindlicher.

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